Deutschland und Europa befinden sich derzeit durch die Conora-Pandemie in einem sehr schwierigen Zustand, ich meine sogar Ausnahmezustand. Wer hätte sich das Szenario vorstellen können, das sich in so vielen Teilen der Welt ausbreitet und das Europa so stark betroffen hat? Wir haben gehofft, dass am 9. Mai dieses Jahres wieder viele öffentliche Veranstaltungen und Treffen stattfinden könnten, um die europäische Gemeinsamkeit und die in eigentlicher Vielfalt geeinte Europäische Union, wirksam herauszustellen zu können. Aber die Tatsache des Covid-19 fordert uns jetzt alle auf eine neue, unerwartete Weise heraus.
Der Europatag wird in der gesamten EU am 9. Mai eines Jahres gefeiert. Das Datum erinnert an die „Schuman-Erklärung“ vom 9. Mai 1950, die als Geburtsurkunde der heutigen Europäischen Union gilt. Was heißt Zusammengehörigkeit in Europa im Jahr 2020? Wegen den aktuellen Auseinander- setzungen, die die europäischen Diskussionen bestimmen, darf und sollte man nicht vergessen, was die EU bisher für ihre Mitglieder geleistet hat und leistet. So ist unter anderem der globale Wettbewerb wesentlich schärfer geworden. Hier gilt es, einheitlich aufzutreten, um die Globalisierung konkurrenzfähig mit gestalten zu können, ohne die jeweiligen eigenen Standards und Werte aufzugeben. Die Aufgaben in Europa sind bekanntlich nicht erst durch die Conora-Pandemie vielfältig und umfangreich.
Dies erlebe ich insbesondere auch durch meine Funktion als europapolitische Sprecherin meiner SPD-Fraktion im Landtag von Rheinland-Pfalz in Mainz. So trafen sich im Januar 2020 die Europapolitiker und -Politikerinnen der SPD-Landtagsfraktionen aus der gesamten Bundesrepublik zu einer Konferenz in Mainz. Auf der zweitägigen Veranstaltung in der rheinlandpfälzischen Landeshauptstadt haben die Teilnehmer länderübergreifend ihre Positionen, Ideen und Erfahrungen dargestellt und ausgetauscht.
Auch hier wurde betont, Europa und die EU bringen Herausforderungen und aber auch Chancen mit sich. So kann Europa auch in Zeiten einer angespannten Weltlage für das friedliche Miteinander der Staaten und für Solidarität stehen.
Noch ist es nicht absehbar, wenn man wieder zur Normalität zurückkehren kann. Für alle ist es wichtig, dass man gemeinsam diese schwierige Situation leben, in dem wir uns gegenseitig Vertrauen schenken und Hilfe leisten. „Für mich ist Europa auch ein Gefühl und es ist ein gutes Gefühl. Der europäischen Idee und der Wertegemeinschaft verdanken wir die längste Friedensperiode in Europa und damit auch die längste ununterbrochene Entwicklung für unsere Länder, Städte und Gemeinden. Europa, das sind wir Alle. Und jeder von uns kann auf seine Weise beitragen, dass dieses Europa lebt und dass die Idee der Gründungsväter Realität bleibt“.